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Produktionsverlagerungen auf neuem Tiefstand
18.12.2012 18:00 Uhr
Beitrag mit O-Tönen zur Erhebung, nach der die Produktionsverlagerungen der verarbeitenden Betriebe auf einem Tiefstand sind. Während in den 90er Jahren noch rund ein Viertel aller Betriebe ihre Produktionen ins Ausland verlagert haben, waren es in den letzten drei Jahren nur noch acht Prozent. Ein gutes Zeichen für den Standort Deutschland, sagt VDI-Präsident Bruno Braun. Im Beitrag außerdem auch O-Töne von zwei Wissenschaftlern zu ihrer Studie und der Bedeutung für Deutschland.
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Anmoderation:
Wenn man günstig produzieren will, dann macht man das im Ausland. Diese Regel galt für viele deutsche Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Die Löhne in Deutschland waren viel zu hoch, im Ausland geht das viel billiger. Aber anscheinend gilt das inzwischen nicht mehr so einfach. Made in Germany ist für die deutschen Unternehmen wieder gefragter, so das Ergebnis einer Erhebung, die der Verein Deutscher Ingenieure VDI in Auftrag gegeben hat. Jörg Sauerwein berichtet:
Text:
Von 2010 bis Mitte 2012 haben nur acht Prozent der Betriebe des deutschen, verarbeitenden Gewerbes Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert. Zu diesem Schluss kommen das Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung und die Hochschule Karlsruhe nach einer Befragung von knapp 1.600 Betrieben. Für Bruno Braun, den Präsidenten des Vereins Deutscher Ingenieure VDI, ist das ein Grund zur Freude.

O-TON Braun: „Studie und Zahlen bringen Aussage … Industriestandort Deutschland hat an Stabilität gewonnen.“

Wenn Unternehmen ihre Produktionen ins Ausland verlagern, sind die Lohnkosten das wichtigste Argument – das war früher so und gilt auch heute noch. Allerdings sinkt die Bedeutung dieses Vorteils, denn die Löhne in vielen früheren Billigländern steigen zum Teil deutlich. Davon profitiert Deutschland, sagt Christoph Zanker vom Fraunhofer-Institut.

O-TON Zanker: „Lohnzurückhaltung zeigt, dass die Reallöhne kaum gestiegen sind … lohnt sich nicht mehr so deutlich, ins Ausland zu gehen…“

In den 90er Jahren haben fast ein Viertel der deutschen Betriebe Teile der Produktion ins Ausland verlagert. Jetzt nur noch acht Prozent – das ist der eine Trend. Ein anderer lautet: Unternehmen kommen wieder zurück. Inzwischen seien es etwa 300 bis 400 Unternehmen, die ins Ausland verlagerte Produktionen wieder nach Deutschland holen, schätzt Steffen Kinkel, Professor für International Business an der Hochschule Karlsruhe.

O-TON Kinkel: „Es sind insbesondere die Hauptmotive Qualitätsprobleme und Flexibilitätseinbußen …“

Es sind vor allem Mittelständler, aber auch durchaus größere Unternehmen, die nach Deutschland zurückkehren. Manche machen das offensiv und bekennen sich dazu. Andere wollen dagegen lieber nicht die Diskussion aufkommen lassen, dass die Verlagerung ins Ausland womöglich ein Managementfehler gewesen sein könnte und kommen lieber still und leise zurück. Diese Rückverlagerungen nach Deutschland führen allerdings noch nicht dazu, dass massenhaft neue Arbeitsplätze entstehen, so der Wissenschaftler Kinkel.

O-TON Kinkel: „Da muss man ein bisschen vorsichtig sein … eher wenige tausend Arbeitsplätze … eher der Fall, dass Produktionskapazitäten in Deutschland wieder ausgelastet …“

Auf jeden Fall stärken die sinkenden Produktionsverlagerungen ins Ausland zusammen mit den Rückkehrern den Standort Deutschland. Beim VDI hofft man deshalb schon: „made in Germany“ könnte im Kampf gegen Billiglöhne der Sieger sein.
JS Redaktion Düsseldorf

O-Ton:
Name:
Prof. Dr.-Ing. Bruno Braun
Firma:
Verein Deutscher Ingenieure VDI
Funktion:
Präsident
PLZ:
40468
Ort:
Düsseldorf
Webadresse:
Name:
Prof. Dr. Steffen Kinkel
Firma:
Hochschule Karlsruhe
PLZ:
76133
Ort:
Karlsruhe
Webadresse:
Name:
Dr. Christoph Zanker
Firma:
Fraunhofer ISI
PLZ:
76139
Ort:
Karlsruhe
Webadresse:
Autor:
Jörg Sauerwein
Länge:
2:59 Min. (einfach kürzbar)
 
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